Oldesloer Stufe (Gruppe), Spät-Mesolithikum ca. 5500 – 4000 v. Chr.

Der Neandertaler hat seinen Namen bekanntlich von seinem ersten Fundort. Auch der Name "Oldesloer Gruppe" leitet sich von der ersten Fundstelle und damit einhergehenden Dokumentation her.
Das Kulturinventar der Oldesloer Stufe ist einschließlich Fauna und Flora besonders aus
den Grabungen am Satruper Moor, Kr. Schleswig, gut bekannt.
Unter den Steingärten steht die Mikrolithik mit schlanken Dreiecksformen, Trapezen,
Trapezoiden und Pfeilschneiden („Querschneidige Pfeilspitzen“) im Vordergrund. Daneben
sind die Kern- und Scheibenbeile charkateristisch. Das Scheibenbeil vom „Typ Oldesloe“
wird durch eine von der Ventralfläche geschlagene Kantenbearbeitung gekennzeichnet. Geradezu eine Leitform stellen die sogenannten „Handgriffschaber“ dar.
Im Gegensatz zu andere spätmesolithischen Fundgruppen führt die Oldesloer Kultur eine
große Mannigfaltigkeit von Sticheln (Mittelstichel, Eckstichel, Zwillingsstichel, Doppelstichel).
Die Flintbearbeitung zeigt eine ausgesprochene Schmalklingetechnik.
Die Geweihäxte tragen die Durchbohrung unter der Rose ; T-Äxte sind unbekannt.
An Holzgeräten kommen Lanzen und Speere sowie kurze Handschaufeln vor.
Außerdem sind Fischreusen belegt.
Die Kulturhinterlassenschaft lässt keinerlei neolithischen Einflüsse erkennen. In den
Pollendiagrammen tritt kein Getreide, auch kein Spitzwegerich (Plantago lancelolata) als
Getreidebegleiter auf; ebenso wenig finden sich im Knochenmaterial Hinweise auf Haustiere.

AnhangGröße
Infoblatt Museum Oldesloer Gruppe.pdf114.95 KB